Wie bereits angekuendigt, verfiel mein Thailand-Visa am 15. Februar. Das bedeutet, ich musste das Land wiederum verlassen, um ein neues Visum fuer Thailand zu erhalten. Da es nun sein koennte, dass ich doch noch ein paar weitere Wochen in Thailand bleiben werde und mir eine sinnvolle Beschaeftigung (volunteer) suchen werde (siehe weiter unten im Bericht), wollte ich meine Visums-Probleme ein fuer alle Mal erledigen. Ich entschied mich also, vorsichtshalber ein zwei-Monate-Visum zu beantragen. Und dazu musste ich fuer drei Tage Thailand verlassen und wieder nach Malaysia reisen. Ich buchte also eine spassige Minibus-Fahrt, welche mich nach 11 Stunden Holperstrasse sicher nach Georgetown auf der malaysianischen Insel Penang brachte. Dort naechtigte ich im sog. Banana New Guest House, welches mitten in China Town lag, billige Zimmer hatte und einen super Thai Visa Service anbot. Ich konnte noch am selben Abend meinen Pass dort abgeben, ein Formular ausfuellen und umgerechnet ca. 50 Franken bezahlen. Und das Banana Guest House kuemmerte sich dann innerhalb von 24 Stunden darum, dass ich zu einem zwei-Monate-Visum fuer Thailand kam. Praktischer ging’s nicht! Ich konnte also ruhig einen vollen Tag in Georgetown geniessen und musste mich um keine buerokratischen Angelegenheiten kuemmern.
Minibus voll gepackt mit Touristen und Gepaeck: auf dem Weg nach Malaysia
An meinem freien Tag in Georgetown wollte ich erstens Sightseeing betreiben und zweitens den Kommerz geniessen. Ich besuchte also zuallererst das dortige Museum, wo ich viel ueber Penang und asiatische Kulturen lernte. Hier ein paar Auszuege davon:
Im Museum: Ein von Hand geschriebener und gemalter Koran
Im Museum: ein Opium-Bett. Bis zum zweiten Weltkrieg war der Opiumhandel und -konsum sehr gebraeuechlich. Die Konsumenten machten es sich jeweils gemuetlich auf diesem "Bett" und rauchten aus der Opiumpfeife...
Die Opiumpfeife
Anschliessend wanderte ich durch die Strassen, den Sehenswuerdigkeiten entlang. Und ich war besonders von der kulturellen und religioesen Toleranz und der Handelsdynamik beeindruckt. Georgetown ist als Handelsstadt seit vielen Jahrhunderten bekannt und auch heute noch ist dies deutlich sichtbar. Z.B. gibt es einen grossen Hafen, der Containerschiffe beherbergen kann, und die Strassen sind voll von kleinen Laeden, vor allem im China Town und im Little India (indisches China Town ). Aber auch ist Georgetown stolze Besitzerin von einigen Einkaufszentren, welche mit westlichen und asiatischen Waren gefuellt sind.
Little India
Kleine Haeuser und enge Strassen neben riesigen Wohnbloecken
Da die Insel Penang schon seit Langem als Umschlagplatz gilt, lockte sie auch unzaehlige Nationen, Kulturen und Religionen an. Die drei meistvertretenen Nationalitaeten sind Malaysianer, Inder und Chinesen. Daneben gibt es aber auch noch Europaeer (seit der britischen Kolonisation), Eurasier, Armenier, Juden, Araber, Japaner, Burmesen, Siamesen und viele mehr. All diese Nationen sieht man, wenn man durch die Strassen spaziert und die Gesichter studiert. Zudem fand ich auch auf kleinstem Raum eine katholische Kirche, eine indisch-muslimische Moschee (inkl. Minarett…), einen chinesischen Tempel und einen indischen Tempel nahe beieinander, hoechstens je 100 Meter voneinander entfernt. Welch friedliche Koexistenz; ein Vorbild!
Der indische Tempel
Die indisch-muslimische Moschee
Der chinesische Tempel
Den Kommerz genoss ich ebenfalls in vollen Zuegen. Denn ich beschloss, ins Kino zu gehen :-) Und weil es mir so gefiel, schaute ich gleich zwei Filme hintereinander, obwohl besonders der eine eine Katastrophe war. Aber nach so vielen Wochen Thailand und Bali fand ich die Verlockung des Kinos und des Popcorns einfach zu gross :-)
Das Einkaufszentrum von innen. Ganz oben im achten Stock befanden sich die Kinos
Die Kino-Toilette
Und doch stylisch: ebenfalls die Kino-Toilette. Wer sieht mein Popcorn? :-)
Zurueck im Hotel wartete auch schon das Visum fuer Thailand auf mich und ich konnte mich schlafen legen. Und am morgen ging’s um 4 Uhr dann auch schon wieder los richtung Thailand , Koh Lanta, mein momentanes Zuhause.
Auf dem Rueckweg hatte ich meinen Platz neben den Kisten ganz hinten im Minibus.
Nun bin ich also wieder in Koh Lanta und versuche, meine naechsten paar Wochen zu organisieren. Ich bin in Kontakt mit einer NGO (Nicht-Regierungsorganisation), die hier auf Koh Lanta ein Unterstuetzungsprojekt fuer ein Dorf fuehrt und welche freiwillige Helfer sucht. Ich habe mich nun beworben und warte gespannt auf Antwort. Wenn es klappen sollte, werde ich die naechsten paar Wochen auf Koh Lanta bleiben und hoffentlich mein Engagement fuer eine gemeinnuetzige Sache einsetzen. Ich werde euch auf dem Laufenden halten…
Beste Grueesse aus der tropischen Hitze…