Samstag, 18. Februar 2012

Visa-Marathon zum Zweiten

Wie bereits angekuendigt, verfiel mein Thailand-Visa am 15. Februar. Das bedeutet, ich musste das Land wiederum verlassen, um ein neues Visum fuer Thailand zu erhalten. Da es nun sein koennte, dass ich doch noch ein paar weitere Wochen in Thailand bleiben werde und mir eine sinnvolle Beschaeftigung (volunteer) suchen werde (siehe weiter unten im Bericht), wollte ich meine Visums-Probleme ein fuer alle Mal erledigen. Ich entschied mich also, vorsichtshalber ein zwei-Monate-Visum zu beantragen. Und dazu musste ich fuer drei Tage Thailand verlassen und wieder nach Malaysia reisen. Ich buchte also eine spassige Minibus-Fahrt, welche mich nach 11 Stunden Holperstrasse sicher nach Georgetown auf der malaysianischen Insel Penang brachte. Dort naechtigte ich im sog. Banana New Guest House, welches mitten in China Town lag, billige Zimmer hatte und einen super Thai Visa Service anbot. Ich konnte noch am selben Abend meinen Pass dort abgeben, ein Formular ausfuellen und umgerechnet ca. 50 Franken bezahlen. Und das Banana Guest House kuemmerte sich dann innerhalb von 24 Stunden darum, dass ich zu einem zwei-Monate-Visum fuer Thailand kam. Praktischer ging’s nicht! Ich konnte also ruhig einen vollen Tag in Georgetown geniessen und musste mich um keine buerokratischen Angelegenheiten kuemmern.

Minibus voll gepackt mit Touristen und Gepaeck: auf dem Weg nach Malaysia 

An meinem freien Tag in Georgetown wollte ich erstens Sightseeing betreiben und zweitens den Kommerz geniessen. Ich besuchte also zuallererst das dortige Museum, wo ich viel ueber Penang und asiatische Kulturen lernte. Hier ein paar Auszuege davon:



Im Museum: Ein von Hand geschriebener und gemalter Koran 



 Im Museum: ein Opium-Bett. Bis zum zweiten Weltkrieg war der Opiumhandel und -konsum sehr gebraeuechlich. Die Konsumenten machten es sich jeweils gemuetlich auf diesem "Bett" und rauchten aus der Opiumpfeife...



Die Opiumpfeife


Anschliessend wanderte ich durch die Strassen, den Sehenswuerdigkeiten entlang. Und ich war besonders von der kulturellen und religioesen Toleranz und der Handelsdynamik beeindruckt. Georgetown ist als Handelsstadt seit vielen Jahrhunderten bekannt und auch heute noch ist dies deutlich sichtbar. Z.B. gibt es einen grossen Hafen, der Containerschiffe beherbergen kann, und die Strassen sind voll von kleinen Laeden, vor allem im China Town und im Little India (indisches China Town). Aber auch ist Georgetown stolze Besitzerin von einigen Einkaufszentren, welche mit westlichen und asiatischen Waren gefuellt sind.

Little India

Kleine Haeuser und enge Strassen neben riesigen Wohnbloecken

Da die Insel Penang schon seit Langem als Umschlagplatz gilt, lockte sie auch unzaehlige Nationen, Kulturen und Religionen an. Die drei meistvertretenen Nationalitaeten sind Malaysianer, Inder und Chinesen. Daneben gibt es aber auch noch Europaeer (seit der britischen Kolonisation), Eurasier, Armenier, Juden, Araber, Japaner, Burmesen, Siamesen und viele mehr. All diese Nationen sieht man, wenn man durch die Strassen spaziert und die Gesichter studiert. Zudem fand ich auch auf kleinstem Raum eine katholische Kirche, eine indisch-muslimische Moschee (inkl. Minarett…), einen chinesischen Tempel und einen indischen Tempel nahe beieinander, hoechstens je 100 Meter voneinander entfernt. Welch friedliche Koexistenz; ein Vorbild!

 Der indische Tempel

Die indisch-muslimische Moschee

 Der chinesische Tempel

Den Kommerz genoss ich ebenfalls in vollen Zuegen. Denn ich beschloss, ins Kino zu gehen :-) Und weil es mir so gefiel, schaute ich gleich zwei Filme hintereinander, obwohl besonders der eine eine Katastrophe war. Aber nach so vielen Wochen Thailand und Bali fand ich die Verlockung des Kinos und des Popcorns einfach zu gross :-)

 Das Einkaufszentrum von innen. Ganz oben im achten Stock befanden sich die Kinos

 Die Kino-Toilette

 Und doch stylisch: ebenfalls die Kino-Toilette. Wer sieht mein Popcorn? :-)


Zurueck im Hotel wartete auch schon das Visum fuer Thailand auf mich und ich konnte mich schlafen legen. Und am morgen ging’s um 4 Uhr dann auch schon wieder los richtung Thailand, Koh Lanta, mein momentanes Zuhause.

Auf dem Rueckweg hatte ich meinen Platz neben den Kisten ganz hinten im Minibus.

Nun bin ich also wieder in Koh Lanta und versuche, meine naechsten paar Wochen zu organisieren. Ich bin in Kontakt mit einer NGO (Nicht-Regierungsorganisation), die hier auf Koh Lanta ein Unterstuetzungsprojekt fuer ein Dorf fuehrt und welche freiwillige Helfer sucht. Ich habe mich nun beworben und warte gespannt auf Antwort. Wenn es klappen sollte, werde ich die naechsten paar Wochen auf Koh Lanta bleiben und hoffentlich mein Engagement fuer eine gemeinnuetzige Sache einsetzen. Ich werde euch auf dem Laufenden halten…

Beste Grueesse aus der tropischen Hitze…

Entdeckungstrip zu zweit… Zum Glueck hatten wir einen Thai-Dixer dabei :-)


Marion, die nette, lustige Franzoesin, und ich wollten mal noch die entlegeneren Gebiete und Doerfer der Insel Koh Lanta erkundschaften. Koh Lanta besteht naemlich aus zwei Inseln: gross Koh Lanta, welches schon recht touristisch ist, und klein Koh Lanta, welches noch praktisch unbeeinflusst vom Tourismus ist. Unser Ziel war also Klein-Koh-Lanta.
Wir schwangen uns auf den Roller, nahmen die Faehre zur kleinen Insel rueber und fuhren dann umher. Immer wieder winkten und riefen uns Kinder aufgeregt hinterher: “faraaaaaaang!!!” Farang heisst so viel wie Auslaender. Der Name kommt von einer Frucht, die eine weisse Haut hat. Und seit die Kolonialisten in diesen Laendern ankamen, werden alle Weissen die “farangs” genannt. Wir winkten immer zurueck, was dazu fuehrte, dass sie in Lachen ausbrachen. :-)
Die Landschaft war ganz anders. Hier gab’s absolute keine Tourismusanlagen, sondern einfache Bungalows der Einwohner. Zudem waren weite Flaechen mit Kautschuk-Plantagen bedeckt (Baeume, aus denen Gummi gewonnen wird). Ansonsten gab’s nicht viel. Und das gefiel uns sehr! Wir hielten dann an einem Strassen-Essensstand an, um einen Happen zu essen. Und sogleich brachten wir die Thai-Frauen in Verlegenheit, weil sie kein Englisch sprachen. Zum Glueck hatte ich einen Thai-Englisch-Dixer dabei. Und mit dessen Hilfe konnten wir “fried rice with chicken” bestellen.



Am suedlichsten Punkt der kleinen Insel angekommen. 



Das Restaurant an der Strasse: Tische und Kueche direkt nebeneinander, fantastisches Essen aber leider auch viele Fliegen. 



Auf der Gas-Kochstation bereitete die Lady unser fried rice vor. 



Am Strassenstand wurden auch allerlei Leckereien verkauft. Marion haelt hier z.B. einen Beutel mit suessen Wuermern (kein Spass, dies sind anscheinend Wuermer in Sirup eingelegt!) 



Unser super Dixer, der uns zum Essen verholfen hat. 


Seit dem will ich unbedingt Thai lernen. Ich bin nun dabei, taeglich ein paar Woerter zu lernen, was allerdings nicht ganz einfach ist, weil ich sie mir nur schwer merken kann. Aber ich habe nun auch in zwei Hotels angeboten, dass ich dem Personal ein bisschen besseres Englisch beibringen koennte, wenn sie mir im Gegenzug Thai lehren wuerden. Das Echo war gut und vielleicht kann ich bald damit beginnen.

Generell kann ich noch sagen, dass die letzten paar Tage auf Koh Lanta fantastisch waren! Ich war umgeben von super Leuten, mit welchen ich viel Spass hatte, sehr interessante Diskussionen fuehren und viel unternehmen konnte. Das Leben ist so schoen!!


Die Ladies Anna, Marion und Eva 


Verrueckte und lustige Momente! Das Ziel der Uebung: Das Logo auf dem Schild nachmachen. :-) 


 Valentinstag: Wir putzten uns ein bisschen raus, assen fein und gingen dann noch kurz aus.


 Unsere Liebglings-Thaifrau im Hotel

Im Tuktuk auf dem Weg zu unserer Lieblings-Strandbar pangea 

Anna und ich beim Abendessen 

Anna und die crazy schwedischen Herren Koray und Marcus beim Thai Abendessen

Samstag, 11. Februar 2012

Ein Ausflug in den Dschungel Koh Lantas

Letztlich haben Marion (ein superlustiges Maedchen von der franzoesischen Insel Reunion), zwei deutsche Herren (Enrico und Dirk) und ich einen kurzen Ausflug in den Dschungel unternommen, um eine Hoehle und einen Wasserfall zu besuchen. Das war insgesamt eine sehr willkommene Abwechslung zu Strand, Sonne und Hitze, denn im Regenwald war’s doch schon um einiges kuehler; also keine fast 40 Grad Celsius mehr.
Mit dem Scooter fuhren wir in den Sueden der Insel, wo wir unsere Mopeds abstellten und zu Fuss weiter gingen. Man haette auch noch ein Elefantentrekking machen koennen, dies haben wir jedoch sein lassen.



Die Tiger Cave Hoehle war sehr eindruecklich! Dies ist eine sehr hohe Hoehle, auf der obendrauf ein Baum waechst, dessen Wurzeln den Felsen durchbohrt und ihren Weg bis zum Boden gesucht haben.
 


Weiter ging’s dem Flusslauf entlang, bis wir den kleinen Wasserfall erreichten. Da derzeit Trockenzeit herrscht, besteht dieser Wasserfall nur aus sehr wenig Wasser, um aber eine Dusche zu nehmen war’s genau richtig.




Nach einer beinahe meditative Ruhepause auf einem Baumstamm beim Wasserfall zu sehr lautem Grillengezirpe und Wind in den Baeumen traten wir wieder den Rueckweg an. Und am Abend fanden wir uns dann wieder mit den anderen Reisegspaendli zusammen zum Abendessen und anschliessender Wasserpfeife.

Von links nach rechts: Anne (CH), Marion (FR), Dirk (D), Enrico (D), ich und Eva (CH). Joey fehlt auf diesem Foto leider, war aber eigentlich auch noch dabei.