Taxi fahren: Taxi
fahren ist in Yangon billig und kann wohl auch als öffentlicher Verkehr
verstanden werden. Es gibt unendlich viele Taxis. Eine lange Taxifahrt kostet
in ungefähr so viel, wie in Bern ein Bus-Billet von Bernmobil. Allerdings kann
der Preis für die gleiche Strecke erheblich variieren. Folgende Faktoren können
den Preis beeinflussen:
- Hautfarbe: Weisse bezahlen grundsätzlich deutlich mehr. „You are a foreigner“, heisst dann die Begründung.
- Sprachfähigkeiten: Wenn man als „foreigner“ ein paar burmesische Worte spricht, hat man schon mal eine Reduktion, weil das Verhandeln einfacher ist und der Taxifahrer Freude hat, dass man sich die Mühe macht, burmesisch zu sprechen.
- Wetter: Bei Regen ist der Preis natürlich höher als bei schönem Wetter, weil der Taxifahrer weiss, dass man gerne trocken bleiben möchte.
- Tageszeit in Verbindung mit Staugefahr: Am frühen Morgen und am Nachmittag bezahlt man meist viel weniger. Um die Stosszeiten herum (8:00 bis 10:00, 11:30 bis 14:00 und 16:00 bis 19:00h) heisst es immmmmmer: „a lot of traffic, you know“, auch wenn es dann teilweise gar nicht stimmt. Aber es könnte halt sein. Daher ist der Preis höher. In der Nacht ist das Taxifahren meist auch billiger, weil weniger Stau. Aber man kann sich nicht darauf verlassen. Denn Burmesen sind bei Dunkelheit nicht gerne unterwegs, und das wissen die Taxifahrer. Deshalb kann man manchmal auch deutlich mehr bezahlen.
- Strecke: Die Distanz macht natürlich auch etwas aus. Weiter ist logischerweise teurer. Allerdings kommt es noch sehr darauf an, wohin man fahren will und ob dort wieder Staugefahr herrscht. Die Preise für die entsprechenden Strecken muss man also als „foreigner“ erst mal kennen lernen, um zu wissen, wo welche Staugefahr herrscht und ob man mit einem höheren Preis rechnen muss oder verhandeln kann.
- Stehendes Taxi oder fahrendes Taxi: Wenn man ein Taxi finden will, hat man zwei Möglichkeiten. Entweder man nimmt sich ein Taxi von einem Taxistand, wo die Fahrer auf dem Gehsteig zusammensitzen und auf Kunden warten. Hier ist der Verhandlungsspielraum gering und man zahlt per se deutlich mehr, weil sie schliesslich auf dich warten mussten. Logisch. :-) Oder aber man stellt sich an den Strassenrand und winkt ein Taxi heran. Dies ist meist nicht schwierig (ausser beim Stosszeit-Höhepunkt), denn es wimmelt nur so von Taxifahrern, die mit grösster Freude Weisse mitnehmen, noch logischer! Bei diesen kann man den Preis recht gut verhandeln und meist bezahlt man viel weniger als bei stehenden Taxis.
Ihr seht, das Risiko, über den Tisch gezogen zu werden, ist
zu Beginn des Aufenthalts etwas grösser. Mit der Zeit können sogar „foreigners“
bessere Preise aushandeln. Aber es wird wohl immer eine deutliche
Preisdifferenz zwischen Weissen und Burmesen geben. Allerdings sind wir auch so
froh um die mit der Schweiz verglichen niedrigen Preisen. Wir bezahlen für
kurze Strecken ca. 1.30 CHF (10 Minuten im Taxi), für mittlere Strecken (15-20
Min.) ca. 2.00 bis 2.50 CHF, und für längere Strecken (30-60 Min.) ca.
5.00-7.00 CHF.
Übrigens ist das Taxifahren in Yangon verglichen mit anderen
burmesischen Städten anscheinend sehr billig. Vielleicht liegt dies daran, dass
in Yangon die Zweiräder verboten sind und man somit nicht auf billigere
Moto-Taxis umsteigen könnte.
Zug fahren: Mit dem Zug in Yangon unterwegs zu sein, ist ebenfalls sehr
spannend und langsam. Es gibt in Yangon die „circular line“ rund um Yangon
herum, was 3 Stunden dauert. Gefahren wird etwa im Schritt- bis Renn-Tempo. Man
kommt an edlen Wohnblocks, Märkten, Slums, Müllhalden und Klöstern vorbei. Wenn
man im Norden etwas ausserhalb der Stadt durchtuckert, erhält man sogar einen
bleibenden Eindruck von der Landwirtschaft, die einem doch schon recht zu
denken gibt. Das Wasser, das für die Pflanzen genutzt wird, steht nur so vor
Dreck und hat eine weissliche Farbe. Das kann nicht gesund sein. Auch geben
einem die Wohnverhältnisse in den ärmeren Gegenden sehr zu denken, so auch die
Plastikberge, die überall verteilt sind und im Wasser treiben, weil die
Müllabfuhr einerseits noch nicht funktioniert und andererseits der Müll auch
nicht wie bei uns verbrannt wird. Da gibt es noch vieles zu tun. Stadtplaner
könnten sich hier ein Leben lang „abkrampfen“.
Alles in Allem ist das Zugfahren aber sehr angenehm. Leider
gibt es aber nicht viele Linien und wir wohnen nicht in der Nähe des Zuges.
Daher kommt für uns das Zugfahren auch nicht sehr gelegen, um z.B. zur Arbeit
zu gehen. Da müssten wir zuerst ein Taxi oder ein Bus nehmen, der uns zu einer
Zuglinie hinausfährt, und dort umsteigen. Aber das macht zeitlich gesehen wenig
Sinn.
Bus fahren: Irgendwann bald wollen wir uns nun auch mit dem Bussystem
vertraut machen. Bisher hat uns dies aber noch recht abgeschreckt, weil wir
keeeeine Ahnung vom Busnetz haben, die Busse immer heillos überfüllt sind und
auch keinen zuverlässigen Fahrplan haben; logisch bei dem Verkehrsaufkommen. Jedoch
wäre es preislich interessant. Denn da würde eine Fahrt von ca. 30 Minuten nur
ungefähr 20 Rappen kosten…! Busfahren wird also eine unserer nächsten Missionen
sein, wenn wir mal keinen Zeitdruck haben, um irgendwohin zu kommen.
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