Dienstag, 10. Januar 2012

Landwirtschaft Bali's

Diesen kurzen Blogeintrag will ich der Landwirtschaft Bali's widmen. Bestimmt sind meine Beobachtungen nicht vollumfassend, dennoch moechte ich diese hier mit euch teilen.

Bali haengt offensichtlich sehr stark vom Tourismus ab. Allerdings ist auch die Landwirtschaft noch allgegenwaertig, nicht zuletzt weil hier der Boden dank den vulkanischen Aktivitaeten und genuegend Regen recht fruchtbar ist. Endlos reihen sich Reisterrassen aneinander, sobald man die Kueste auch nur ein bisschen landeinwaerts verlaesst. Die kleinsten Terrassen umfassen nur ca. 4 Quadratmeter, waehrend die grossen Reisterrassen ca. 50x50 Meter gross sind.



Auf dem Vulkan Mt. Batur (siehe letzter Blogeintrag) scheint die Erde ganz besonders fruchtbar zu sein, denn innerhalb der riesigen Caldera wird praktisch jeder Zentimeter fuer den Anbau von Zwiebeln, Tomaten und Kohl verwendet. Wo die Felder an den Caldera-See grenzen, kann jahrein-jahraus gepflanzt und geerntet werden. Wo die Felder zu weit entfernt sind fuer Bewaesserung, gibt es nur zwei Zyklen pro Jahr. Im vulkanischen See wird zudem Fisch gezuechtet, denn Fisch ist ein wichtiges Grundnahrungsmittel in Bali.

 Fruehlingszwiebeln

Sicht ueber die Felder, hier vorwiegend Fruehlingszwiebeln


Kohlfeld

In Bali wird allerdings nicht nur der Boden fuer die Landwirtschaft genutzt. Auch das Meer bietet weitere Moeglichkeiten. Nebst der Fischerei wird z.B. rund um die Insel Nusa Lembongan Meerestang/Seegras (seaweed) gezuechtet. Taeglich fahren in den Buchten, wo das Wasser nur 1-2 Meter tief ist, kleine Boote ca. 50 Meter aufs Meer hinaus. Dort wird Seegras geerntet, zurueck aufs Land gebracht, sortiert und zum Trocknen ausgelegt. Die jungen Seegraeser (Sproesslinge) werden wieder eingesammelt, zurueck zu den Booten getragen, und im Meer wieder versenkt und mit Holzspeeren am Meeresboden befestigt, damit sie weiterwachsen und sich vermehren koennen. Die aelteren Seegraeser werden in der Sonne getrocknet, was zu einem schier unertraeglichen Gestank fuehrt und tausend Fliegen anzieht. Das getrocknete Seegras wird dann aufs Festland gebracht, wo es verarbeitet wird. Der Tang wird v.a. fuer Kosmetikprodukte verwendet, welche dann nach China, Indien, Thailand und andere starke Abnehmer verkauft werden. Allerdings sei der Preis fuer ein Kilo trockenes Seegras in den letzten 10 Jahren um fast das Zwanzigfache gesunken. Dies sei fuer die Insel Nusa Lembongan eine fatale Entwicklung gewesen, da praktisch die ganze Bevoelkerung davon abhing. Und aus diesem Grund versuchen sie nun, sich staerker auf den Tourismus als neue Einnahmequelle auszurichten.



 So wird das Seegras getrocknet. Leider befand sich unser Hotel direkt angrenzend an diese Flaeche... *stink*

 So werden die jungen Pflanzen wieder zurueck aufs Boot gebracht

Und so wieder hinaus ins Meer gebracht. Erstaunlicherweise ueberleben die Pflanzen die Zeit an der Luft.

Bali zum Zweiten...

Das neue Jahr begann mit einer Reise via Kleinboot, Minivan (shuttlebus) und sogenannten bemos (Balinesischer oeffentlicher Transport, Kleinbusse) nach Tulamben, einem kleinen Dorf an der Ostkueste Balis. TUlamben ansich ist ein verschlafenes, touristisches Dorf mit der einzigen Attraktivitaet, dass vor dieser Kueste das Wreck eines US-Amerikanischen Militaerschiffs auf Grunde liegt. Dieses wollten wir tauchend erkunden. Und ich muss sagen, diese beiden Tauchgaenge gehoerten zu den besten meiner bisherigen "Tauchkarriere"! Am Nachmittag tauchten wir zum ersten Mal (fuer nur 15 Schweizer Franken). Das Wreck war total mit Korallen ueberwachsen und tausende von Fischen hatten sich diese unendlichen Schlupfwinkel als neuen Lebensraum angeeignet. Die Farbenpracht war trotz der 20 Meter Tiefe gewaltig! Zudem sahen wir noch zwei black-tipped Riffhaie, welche etwa 2m lang waren. Was fuer ein Glueck! Den zweiten Tauchgang unternahmen wir bei Nacht, was auch ein unglaubliches Spektakel bot. Mit Taschenlampen ausgeruestet erkundeten wir das Wreck zum zweiten Mal und sahen ganz andere Lebewesen. Die meisten von ihnen waren riiiiesig! Bis vor Kurzem hatte ich gar nicht gewusst, dass es so derart massige Fische ueberhaupt gibt! Richtig dick, gross und schwer waren die und bewegten sich nur sehr langsam. Wow! Auch sahen wir noch einen seltenen 2m-langen Muraene.

Zwei Tage spaeter befanden wir uns dann in Kuta, der pulsierendsten Touristenstadt Bali's. Tausende von Australiern scheinen hier hinzustroemen, um sich partygerecht auszutoben. Vermutlich ist Kuta fuer die Australier vergleichbar mit Rimini, Mallorca oder Ibiza fuer uns Europaer. Item... Wir widmeten uns nicht dem Nachtleben, sondern organisierten Von Kuta aus einen Tagestrip auf den Vulkan Mt. Batur. Wir weigerten uns jedoch, die Abzocker-Preise der Touristenunternehmen zu zahlen und buchten uns einen eigenen Fahrer und Auto. Das kam tausendmal billiger. Um 3:30 Uhr morgens ging's los, denn schliesslich wollten wir den Sonnenaufgang vom Kraterrand aus sehen. Man muss sich Mt. Batur folgendermassen vorstellen: Der Krater hat einen geschaetzten Durchmesser von 10 Kilometern. Dieser riesige Krater ist genau genommen eigentlich eine Caldera, da die Spitze des Vulkans vor langer Zeit mal eingestuerzt ist. Seither haben sich aber viele Menschen dort niedergelassen und betreiben eine sehr erfolgreiche Landwirtschaft auf den fruchtbaren Boeden. Mt. Batur ist allerdings immer noch aktiv und so waechst der Vulkan wieder weiter. Innerhalb der Caldera baute sich also Batur wieder auf und so sieht man in der Mitte der Caldera eine Anhebung mit insgesamt drei Kratern, welche alle ca. 20 Jahre ein bisschen Lava foerdern.
Die Aussicht vom Kraterrand waehrend des Sonnenaufgangs war zwar eindruecklich, doch wollten wir noch mehr. Wir wussten, dass man diese Anhebung in der Mitte der Caldera (den eigentlichen Gipfel des Mt. Batur) besteigen kann. Bloss bezahlt man dafuer wieder horrende Preise. Wir hofften, dass sich im Verlaufe des Tages eine Situation ergeben wuerde, dass wir einen inoffiziellen Weg auf den Vulkan finden wuerden. Und es dauerte keine halbe Stunde und schon stand ein junger, einheimischer Guide vor uns und bat uns an, uns billiger auf den Berg zu "schmuggeln" :-) Dies war zufaelligerweise ein Freund des Fahrers. So kamen wir dann trotzdem zu unserer Wanderung, welche sehr imposant und lustig wurde. Unser Guide und unser Fahrer zeigten uns also einen einheimischen Pfad auf den Vulkan. Zudem brachten sie noch Eier, Bananen und Brote mit.
Der Aufstieg war extrem anstrengend, aber die Aussicht von oben war fantastisch! Und dann wurde gekocht: Aus ein paar wenigen Erdloechern dampfte heisser Wasserdampf. Die Eier und Bananen wurden in ein solches Loch gelegt und gekocht. Nach 10 Minuten war das Mittagessen bereit und koestlich!

 Kurz vor Sonnenaufgang. Aussicht vom Kraterrand.

 Kurz nach Sonnenaufgang: Aussicht vom grossen Caldera-Kraterrand auf den hoechsten Punkt von Mt. Batur
 Aussicht vom hoechsten Punkt aus zurueck auf die Caldera mit dem See, den Behausungen und Landwirtschaftsfeldern

 Unser Guide und Fahrer wie sie die Eier und Bananen in einem dampfenden Loch verstauen und "kochen" lassen

 Die Eier und Bananen von Nahem

Nach dem Erlebnis mit dem Vulkan besuchten wir noch kurz den Tempel Pura Tirtha Empul. Dieser verfuegte ueber heilige Wasserquellen und so kommen hier Menschen baden, die sich eine Verbesserung ihrer Gesundheit erhoffen. Um das Gelaende betreten zu duerfen mussten wir uns noch ein bisschen in Tuch einwickeln, damit Schultern und Beine bedeckt waren. Die Anlage war sehr eindruecklich, doch war ausser den Verhaltensregeln absolut nichts in Englisch angeschrieben, somit habe ich leider nicht die geringste Ahnung davon, was ich dort gesehen und fotografiert habe.

 Ein Torbogen zur Tempelanlage

Eine Familie, die in den heiligen Wassern badet
Ich vor einem "kleinen" Altar, dezent gekleidet
 Die Anweisungen

Nach diesen 10 Tagen in Bali ging es nun wieder zurueck nach Thailand. Die Reise fuehrte uns von Denpasar (Bali) mit dem Flugzeug wieder zurueck nach Bangkok, wo wir einen Nachtbus nach Chumporn nahmen und dort um 6:00 auf eine Faehre umstiegen, um nach Koh Phangan zu fahren. Dort trafen wir die Freunde von Mitch.

 Auf der Taxifahrt vom Flughafen ins Stadtzentrum Bangkoks... Die Sonne ging gerade unter.

 Was da wohl steht? Sieht jedenfalls schoen aus.

 Nachtmarkt gab's ueberall

Und dank dem Stau dauerte die Fahrt ganze zwei Stunden, was sonst 20 Minuten dauern wuerde.

Sonntag, 1. Januar 2012

Silvester

Silvester scheint fuer die Balinesier genau so wichtig zu sein wie fuer uns Westler. Entsprechend konnte man am 31.12. von ueberall laute Musik hoeren, bereits am Mittag wurden endlos Feuerwerkskoerper in die Luft geballert und unser kleines Hotel plante eine spezielle Ueberraschung. Um 18:30h ging's dann los bei uns: Im Hotel wurde ein Buffet aufgetischt, enthalten waren verschiedene Balinesische Gerichte und ein geroestetes Spanferkel. Gratis durften wir uns somit am Pool den Magen vollschlagen. :-) Zudem wurde noch Feuerwerk an die Gaeste verteilt, was mein Herz hoeher schlagen liess :-)





Nach dem Abendessen und dem kleinen Feuerwerk begaben wir uns an den Strand auf der Suche nach weiteren Leuten. Wir mussten keine 5 Meter spazieren, schon wurden wir von einer bunt gemischten Gruppe aus Balinesier, Franzosen und Deutschen aufgefordert, uns zu ihnen zu setzen, was wir auch taten. Dies war eine sehr lustige Truppe und mit diesen feierten wir dann in die Nacht hinein.





Heute ist nun der 1.1.2012, wir sitzen bei Sprite und Tee in einem Strandrestaurant und planen die naechsten paar Tage in Bali. Morgen werden wir wieder die Faehre aufs Festland nehmen und der Ostkueste entlang richtung Norden reisen.

Bali zum Ersten...

Am 26.12. verliessen Mitch und ich die Insel Koh Tao und traten die schier endlos lange Reise nach Bali an. Zuerst mussten wir die Faehre nehmen, welche uns ueber die stuermischen Gewaesser nach Chumphon brachte. Dort stiegen wir auf einen Bus um und fuhren mit diesem waehrend acht Stunden nach Bangkok. In Bangkok stuerzten wir uns ins Getuemmel und verbrachten zwei Stunden in der Innenstadt bei Abendessen, Kaffee und Leute-Beobachten. Anschliessend nahmen wir einen Shuttlebus an den Flughafen. Am Flughafen mussten wir die Nacht durch warten, bis dann endlich um 6 Uhr morgens unser Flieger abhob. In Bali angekommen leisteten wir uns eine zweistuendige Taxifahrt nach Ubud, eine Tempelstadt im Sueden Balis.
Am 28.12. nahmen wir dann das Touristenprogramm in Angriff. Wir besuchten den Monkey Forest, wo wir tausende von Affen sahen und mit Bananen fuetterten. Mit der Zeit lernten wir, wie wir uns verhalten mussten, damit uns die Affen nicht ueberrannten um an die Bananen zu kommen, sondern dass sie ruhig auf unsere Schulter kletterten um die Banane dann genuesslich zu verspeisen.
Auch sahen wir viele eindrueckliche Tempelanlagen. Nur trauten wir uns kaum, diese von Innen anzuschauen, weil wir in kurzen Hosen und ich mit schulterfreiem Top unterwegs waren.




Am darauffolgenden Tag sehnten wir uns nach ein bisschen mehr Adrenalin und gingen River Raften :-) Das war absolut umwerfend! Einerseits hat es sehr viel Spass gemacht, andererseits war die Szenerie einfach fantastisch!! Wir waren umgeben von Urwald und an einer 300-Meter langen Stelle hatten Balinesier sogar eine Julia-und-Romeo-Geschichte auf indonesische Art (mit Buddhas) in den Felsen gemeisselt. Am selben Tag besuchten wir noch den Elefanten Safari Park, wo wir Elefanten fuettern, "streicheln" und reiten konnten.





Als naechstes fuhren wir auf die kleine Insel Nusa Lembongan mit dem Ziel, dort zu tauchen und Mantarochen zu sehen. Wir waren unglaublich vom Glueck gesegnet, denn wir erwischten den einzigen Tag, an welchem das Meer nicht zu stuermisch war und wir konnten tatsaechlich rausfahren, tauchen und sahen die wunderschoenen Tiere. Zudem sahen wir noch eine Schildkroete und viele andere wunderbare Fische und Korallen!



Ein "fliegender" Mantarochen...

Mitch fand eine Lanze in einer Koralle...

Schildkroete

ich...

 Steinfisch

Abgesehen vom Tauchen kann man auf dieser Insel allerdings nicht viel machen, da sie nicht sonderlich schoen ist. Die einheimischen Leute sind aber sehr freundliche und gespraechig, so wurde dieser Aufenthalt doch sehr angenehm. Und hier verbrachten wir dann auch Silvester... (siehe naechster Blogeintrag)


Wo Kulturen kollidieren... :-)

Dies war die Faehre vom Festland auf die Insel Nusa Lembongan

Sicht von der Insel richtung Festland: Vulkanlandschaft

Fischerboote

Am Strand der Insel Nusa Lembongan, viele Fischerboote