Bali haengt offensichtlich sehr stark vom Tourismus ab. Allerdings ist auch die Landwirtschaft noch allgegenwaertig, nicht zuletzt weil hier der Boden dank den vulkanischen Aktivitaeten und genuegend Regen recht fruchtbar ist. Endlos reihen sich Reisterrassen aneinander, sobald man die Kueste auch nur ein bisschen landeinwaerts verlaesst. Die kleinsten Terrassen umfassen nur ca. 4 Quadratmeter, waehrend die grossen Reisterrassen ca. 50x50 Meter gross sind.
Auf dem Vulkan Mt. Batur (siehe letzter Blogeintrag) scheint die Erde ganz besonders fruchtbar zu sein, denn innerhalb der riesigen Caldera wird praktisch jeder Zentimeter fuer den Anbau von Zwiebeln, Tomaten und Kohl verwendet. Wo die Felder an den Caldera-See grenzen, kann jahrein-jahraus gepflanzt und geerntet werden. Wo die Felder zu weit entfernt sind fuer Bewaesserung, gibt es nur zwei Zyklen pro Jahr. Im vulkanischen See wird zudem Fisch gezuechtet, denn Fisch ist ein wichtiges Grundnahrungsmittel in Bali.
Fruehlingszwiebeln
Sicht ueber die Felder, hier vorwiegend Fruehlingszwiebeln
Kohlfeld
In Bali wird allerdings nicht nur der Boden fuer die Landwirtschaft genutzt. Auch das Meer bietet weitere Moeglichkeiten. Nebst der Fischerei wird z.B. rund um die Insel Nusa Lembongan Meerestang/Seegras (seaweed) gezuechtet. Taeglich fahren in den Buchten, wo das Wasser nur 1-2 Meter tief ist, kleine Boote ca. 50 Meter aufs Meer hinaus. Dort wird Seegras geerntet, zurueck aufs Land gebracht, sortiert und zum Trocknen ausgelegt. Die jungen Seegraeser (Sproesslinge) werden wieder eingesammelt, zurueck zu den Booten getragen, und im Meer wieder versenkt und mit Holzspeeren am Meeresboden befestigt, damit sie weiterwachsen und sich vermehren koennen. Die aelteren Seegraeser werden in der Sonne getrocknet, was zu einem schier unertraeglichen Gestank fuehrt und tausend Fliegen anzieht. Das getrocknete Seegras wird dann aufs Festland gebracht, wo es verarbeitet wird. Der Tang wird v.a. fuer Kosmetikprodukte verwendet, welche dann nach China, Indien, Thailand und andere starke Abnehmer verkauft werden. Allerdings sei der Preis fuer ein Kilo trockenes Seegras in den letzten 10 Jahren um fast das Zwanzigfache gesunken. Dies sei fuer die Insel Nusa Lembongan eine fatale Entwicklung gewesen, da praktisch die ganze Bevoelkerung davon abhing. Und aus diesem Grund versuchen sie nun, sich staerker auf den Tourismus als neue Einnahmequelle auszurichten.
So wird das Seegras getrocknet. Leider befand sich unser Hotel direkt angrenzend an diese Flaeche... *stink*
So werden die jungen Pflanzen wieder zurueck aufs Boot gebracht
Und so wieder hinaus ins Meer gebracht. Erstaunlicherweise ueberleben die Pflanzen die Zeit an der Luft.
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