Montag, 30. April 2012

Nach zwei Monaten: Abschied auf Koh Klang

Der Abschied auf Koh Klang fiel mir sehr schwer. Die letzten zwei Monate waren sehr intensiv, zwar nicht immer ganz einfach, aber sehr praegend und schoen, voller interessanter Erfahrungen!

Die letzten zwei Tage auf Koh Klang verbrachte ich damit, letzte Dinge zu organisieren, nochmals an den Strand zu fahren, Materialien zu uebergeben und mich zu verabschieden. Mein guter Freund Bang Ann organisierte sogar noch eine kleine Abschiedsparty. So kamen viele Frauen zum Gemeindezentrum, um gemeinsam ein grosses Abendessen vorzubereiten. Anschliessend kamen die Gaeste zum Speisen und zum Karaoke-Singen. Schoen! Und sie gingen nicht, bis sie mich auch singen hoerten. :-)





An meinem allerletzten Abend wollte ich eigentlich Zuhause bei meinen Gasteltern bleiben, um Ihnen zu zeigen, dass sie mir sehr wichtig sind. "Leider" (oder lustigerweise) lud mich dann aber der Praesident der hiesigen Gemeinde ein, mit ihm und seinen Freunden nach Krabi Stadt zu fahren, gemeinsam zu essen, dann in einem VIP-Raum Karaoke zu singen, anschliessend noch ein Live-Konzert anschauen zu gehen und zu guter Letzt nochmals was zu essen. Das war alles sehr amuesant!! Dennoch fuehlte ich mich ein bisschen fehl am Platz, weil ich mit diesen Maennern kaum je etwas zu tun hatte. Aber der Anstand erlaubte es mir nicht, diese sehr ehrvolle Einladung abzulehnen.




Am Sonntag Morgen hiess es dann Abschied nehmen. Es fiel mir sehr schwer, die Traenen zurueck zu halten. Und meine Gasteltern vergossen auch viele Traenen. Wir haben uns sehr aneinander gewoehnt, einander schaetzen gelernt und viel zusammen gelacht. Auch wenn sie kein Englisch sprechen konnten und wir immer in Thai miteinander "redeten".

Nun bin ich noch ein paar Tage auf Koh Lanta und danach in Bangkok. Dies erlaubt es mir, mich mental und physisch auf die Heimkehr vorzubereiten. Ich will mir z.B. nochmals einen Sonnenbrand einholen :-) , Souvenirs organisieren, ein paar Habseligkeiten nach Hause schicken etc. Und dann heisst es: Hallo Schweiz!!
Alles Gute und bis bald!!

Sonntag, 29. April 2012

Summer English Camp (part 2)

Am Ende eines der sechs Summer English Camps an den Primarschulen erhielt ich diese Abschiedsworte...







Dies war eine sehr laute und freche Klasse, gleichzeitig aber auch sehr herzlich und lustig. Ich werde sie auf alle Faelle nie vergessen!


Dies war eine weitere Schule: Ban Rapu School. Hier waren die Schueler unglaublich anstaendig und leise. Auch sie werde ich nicht vergessen. Einige Schueler haben mir sogar am Ende ganz persoenliche Geschenke ueberreicht. Ich war sehr geruehrt.






Und dies war meine letzte Schule: Ban Ramard School. Hier waren die Schueler sehr zahlreich, was mir anfangs ein bisschen Angst einjagte. Aber: Das waren die besten Schueler, die ich je gehabt hatte. Alle waren hoch motiviert, aktiv und intelligent. Dieses Summer English Camp hat unglaublich Spass gemacht!!














Und zu guter Letzt noch ein paar Bilder von meinem Englischunterricht im Gesundheitszentrum, wo ich 20 Studenten unterrichtet habe. Dort haben wir vorwiegend verschiedene Situationen mit Rollenspielen geuebt. Auch diese jungen Leute waren sehr motiviert und enendlich herzlich!





Diese zwei Monate waren unvergesslich!! Ich wurde auch gebuehrlich verabschiedet. Den naechsten Eintrag werde ich den Abschiedsfeiern widmen.
Herzlich, Lara



Freitag, 20. April 2012

Summer English Camps fuer die Kleinen

Das Unterichten ist nun sehr intensiv. Ich unterrichte 6 Tage die Woche. Und an meinem freien Tag verbringe ich die meiste Zeit mit Vorbereiten, Drucken und Kopieren.
Inzwischen habe ich schon an vier Schulen die "Summer English Camps" fuer die kleineren Schueler gehalten. Wow, das war happig und gleichzeitig sehr schoen. Meine Schueler sind zwischen 10 und 12 Jahre alt. An manchen Schulen kommen 35 Kinder zu mir in den Unterricht, an anderen Schulen "nur" 20. An manchen Schulen sind die Schueler brav, an anderen sehr ausgelassen.

Die Camps sehen so aus: Ich fahre mit meinem Scooter in die jeweilige Schule. Am Vormittag bin ich in der einen Schule, am Nachmittag in der anderen Schule; und dies jeweils waehrend vier Tagen. Zu Beginn lernen wir uns kennen, denn die Schueler sind anfangs extreeeeem schuechtern, weil die meisten von ihnen noch nie im Leben mit einer weissen Person gesprochen haben. Danach kommt der Unterricht langsam ins Rollen. Ich bringe Ihnen ganz simple Saetze und Woerter bei. Dabei spielen wir immer viele Spiele. Das lieben die Kids! Oft komme ich an meine Grenzen, seien dies die stimmlichen Grenzen, die Grenzen der Spontanitaet und Flexibilitaet oder der Sprache (Thai).

Ich habe mir nicht zum Ziel genommen, den Kindern in diesen vier Tagen moeglichst viel beizubringen. Zu dieser Einsicht kam ich bereits an meinem ersten Tag im ersten Summer English Camp. Denn das klappt hier nicht. Englisch ist fuer Thai-Kinder sehr komplex, schwierig und fremd, denn ihre Sprache und ihre Schrift sind nicht im Geringsten zu vergleichen mit dem Englischen. Mein Ziel ist es also einerseits, dass die Kinder ihre Hemmungen am Englisch verlieren, und andererseits, dass sich die Kinder fuer's Englisch begeistern koennen und somit mehr lernen wollen.

Abends bin ich immer total ausgelaugt. Aber zufrieden. Und die Rueckmeldungen sind sehr erfreulich. Die Kinder und Lehrer haben Spass und ich werde immer wieder angefragt, ob ich noch mehr Englisch unterreichten koennte oder zumindest im naechsten Jahr zurueckkommen koennte. Mal schauen...

Hier nun ein paar Bilder...








Und noch ein paar wenige weitere Impressionen der letzten Tage...

Letztes Wochenende fand in meinem Dorf ein Thai-Box Wettkampf statt. Dies war ein ganz besonderes Ereignis. Sowohl Jungs als auch junge erwachsene Maenner traten zum Kampf an. Aber alles sehr professionell. Die Maenner im Publikum draengten sich nach vorne, die Frauen blieben eher im Hintergrund. Und jeder gute Hieb wurde mit lautem Geschrei belohnt. Ebenso von manchen Frauen :-)




Des Weiteren ist nun die Zeit der Beschneidung der Jungen im Alter zwischen 7 und 9 Jahren. Dies ist eine sehr wichtige Tradition in Suedthailand (weil islamisch). An oeffentlichen Anlaessen wird Geld gesammelt, um die Beschneidungen zu finanzieren. So fand z.B. ein Fussballspiel statt, eine Komoedie wurde aufgefuehrt und in der Moschee wurde ein Referat gehalten. Ich wurde an allen Anlaessen herzlich eingeladen. Als ich dann eingeladen wurde, an einer Beschneidung dabei zu sein, habe ich dankend abgelehnt. Ein Junge hat mir aber mal ganz stolz gezeigt, wie seine Beschneidung nun aussieht.






Nun bricht meine letzte Schulwoche an. Danach verbringe ich noch ein paar ruhige Tage auf Koh Lanta und reise anschliessend nach Bangkok.
Bis bald!

Donnerstag, 5. April 2012

Teaching...

Diesen Eintrag widme ich ausschliesslich dem Unterrichten. Hier ein paar Geschichten, Infos und Bilder:

Das Unterrichten ist eine rechte Herausforderung, denn die meisten Thais hier sprechen ueberhaupt kein Englisch. D.h. ich muss zuerst Thai lernen, bevor ich ihnen Englisch beibringen kann. Ich bereite also meine Lektionen so vor, dass ich die wichtigsten Woerter der Lektion vorher auf Thai uebersetze. Ich versuche immer, die neuen englischen Woerter mit Haenden, Fuessen und Zeichnungen zu erklaeren. Wenn aber alles nichts nuetzt, verwende ich die Thai-Uebersetzung.

Zeitlich muss man auch relativ flexibel sein. Manchmal kommen die Schueler zu frueh, manchmal puenktlich (die Ausnahme) und meistens zu spaet. Die Erwachsenen sind dabei die Schlimmsten. Da kann es durchaus sein, dass sie eine Stunde zu spaet kommen. Die Gruende sind dann immer sehr unterschiedlich. Z.B.: "Eine Ratte hat das Stromkabel durchbissen, dann musste ich ein neues Kabel ins Haus reinziehen." Oder: "Die Mutter hat das Motorrad gebraucht, also musste ich warten." Oder: "Ich musste noch meine Tochter ins Gesundheitszentrum bringen, denn sie hatte am Wochenende einen kleinen Unfall mit dem Fahrrad."
Es bringt nichts, wenn ich mich aufrege. Ich sage dann immer: "No problem. Shall we start now?".
Dafuer ist es umso schoener, wenn die Schueler puenktlich kommen.

Jetzt bin ich also schon seit fast fuenf Wochen Lehrerin auf Koh Klang. Und es kommen noch drei sehr intensive Wochen auf mich zu. Ab Montag beginnen naemlich die "Summer English Camps" fuer die Kinder der hiesigen Schulen. Insgesamt sind es sechs Primarschulen. Und ich werde an jeder Schule waehrend vier Tagen intensiv Englisch unterrichten. Jeweils 4 Stunden pro Tag. Eine Schule am Morgen, eine Schule am Nachmittag. Von jeder Schule kommen zwischen 30 und 36 Kinder in mein Englisch-Lager. Dabei will ich vor allem erreichen, dass sie die Hemmungen vor dem Sprechen verlieren. Ich werde ganz von vorne anfangen muessen, aber ich hoffe, die Kids koennen nach diesen vier Tagen von sich erzaehlen, wie sie heissen, wo sie herkommen, wieviele Geschwister und welche Hobbies sie haben. Wir werden also spielerisch verschiedene Konversationen lernen, Lieder singen, Spiele spielen, Theater machen und Woerter lernen. Die Kinder sind sehr motiviert. Aber ich glaube, die Motivation ruehrt vor allem daher, dass sie noch nie eine weisse Lehrerin hatten, und sie sind extrem neugierig. Wenn ich aber diese Neugierde ausnuetzen kann, ist dies umso besser. Ich bin sehr gespannt auf die kommenden drei Wochen!

Hier nun ein paar Bilder aus den letzten fuenf Wochen:


In dieser Schule werde ich naechste Woche von Montag bis Donnerstag das "Summer English Camp" abhalten. Jeweils am Morgen. Am Nachmittag bin ich dann in einer anderen Schule.








Dies sind meine fleissigsten Schuelerinnen und Schueler: Sapah, Piulum, Jas und Dream. Sie sind unglaublich suess!!!




Hier bin ich in der KOSONOR Schule. Diese Schule findet nur am Wochenende statt, weil die Schueler/innen arbeiten und an den freien Tagen zur Schule gehen. Diese sind entsprechend schon ein bisschen aelter, ihr Englisch aber leider nicht besser. Aber sie sind sehr interessiert. Das schafft ein sehr gutes Klima. Dort unterrichte ich nun immer am Samstag und Sonntag Nachmittag.




Dies sind zwei Frauen aus der Kaffee-Gruppe: Ja Joy und Ja Jan (Ja ist die Anrede fuer aeltere muslimische Frauen). Hier schauen sie gerade im Thai-Englisch-Woerterbuch den Namen einer Pflanze nach. Diese beiden Frauen sind auch sehr motiviert und lernen schnell. Sie wollen naemlich ihre lokalen Produkte im naechsten Jahr auch an Touristen verkaufen und nun ihr Englisch ueben. Harte Arbeit bei ihren praktisch inexistenten Vorkenntnissen. Aber sie schlagen sich sehr gut.




Und dies sind noch die Englisch-Lehrerinnen der hiesigen Primarschulen. Waehrend zwei vollen Tagen sind sie zu mir in den Unterricht gekommen. Am Mittag wurde dann jeweils zusammen gegessen. Eine dieser Englisch-Lehrerinnen spricht gutes Englisch, drei sprechen knapp Englisch und vier koennen sich kaum verstaendigen. Dies ist schon bedenklich. Aber was will man da machen. Schliesslich lernen die Kinder hier NUR EINE Lektion Englisch pro Woche. Kein Wunder spricht also niemand wirklich Englisch. Die Frustration unter den Englisch-Lehrerinnen ist entsprechend gross. Sie haben diese zwei Tage genossen und schnell gelernt.
Am Ende des Unterrichts haben wir dann noch die bevorstehenden Intensiv-Englisch-Lager fuer die Schueler besprochen. Ich habe ihnen meine Plaene vorgestellt, wir haben sie diskutiert und letzte Vorkehrungen getroffen. Das waren sehr erfolgreiche zwei Tage.


Am 29.04. habe ich meine letzte Lektion hier auf Koh Klang. Danach heisst es, Zelte zusammen zu brechen und die Rueckreise anzutreten. Ich werde noch ein paar Tage verweilen, alles abschliessen, anschliessend Bangkok anschauen und dann nach Hause kommen. Am 11.5.2012 komme ich also nach 9 Monaten und 29 Tagen in die Schweiz zurueck. :-) Ich freue mich sehr!!

Alles Gute!! Lara